Depressionen: Erkennen und behandeln

Depressionen sind eine Volkskrankheit:
Von 100 Deutschen erkranken 16 bis 20 Personen im Laufe ihres Lebens an einer Depression.

Trotz ihrer Häufigkeit sind Depressionen oft noch ein Tabuthema. Betroffene empfinden manchmal Schuldgefühle für den eigenen Zustand und wollen ihr Umfeld nicht mit ihren schwer greifbaren Problemen belästigen. Für Nicht-Betroffene fällt es ebenso oft schwer, die Gefühle und Gedanken von Depressiven nachzuvollziehen. Vermeintlich gut gemeinte Aussprüche wirken dann eher verstärkend und können für weiteren (emotionalen) Rückzug sorgen.

Bewusstsein für psychische Gesundheit steigt

Auf Sozialen Medien und in der jungen Generation entwickelt sich erfreulicherweise zunehmend ein offenes Gesprächsklima, wenn es um psychische Krankheiten wie Depressionen geht: Unter verschiedenen Hashtags werden Fakten und Hilfsangebote rund um mentale Gesundheit geteilt.

Neben vielen privaten Accounts teilt die Deutsche Depressionshilfe zum Beispiel Vorschläge, um respektvoll und einfühlsam in Dialog zu treten (die folgenden Grafiken sind vom genannten Account entnommen):

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch wird die Position von Depressionsbetroffenen eingenommen und widergespiegelt, welche Aussagen Erkrankte sich regelmäßig anhören müssen. Anhand der kleinen Ausschnitte wird bereits deutlich, dass Unwissen über das Krankheitsbild für Verständnisprobleme sorgt.

 

 

 

Erkennen und unterscheiden

Neben der tatsächlichen Depression gibt es ähnliche Gemütszustände, die untereinander schnell verwechselt werden können oder synonym verwendet werden. Hierzu zählen zum Beispiel schon kleine, unbedachte Aussagen wie „ich fühle mich heute so depressiv!“, wenn es sich um eigentlich nur um einen einzelnen, nicht gelungenen Tag handelt und man ansonsten nicht von Depression betroffen ist.

Die Winter- und Herbstdepression: Faktor Vitamin D

Eine weitere Besonderheit ist die sogenannte Herbst- oder Winterdepression, die im Zusammenhang mit mangelndem Tageslicht steht und nur in ebendiesen Jahreszeiten anhält. Lesen hier mehr zu dieser Art der Depression:

Depressiv im Winter – eine ganz normale Reaktion?

Tageslichtlampen und – noch besser -Spaziergänge und Bewegung im Hellen können dem Lichtmangel entgegenwirken. Beim Hausarzt können Sie Ihren persönlichen Vitamin D – Spiegel im Blut bestimmen lassen und so abklären, ob für Sie eine Supplementierung von Vitamin D in Frage kommt. Bei schwerem Mangel erhalten Sie Vitamin D in rezeptpflichtiger Dosis bei uns in der Apotheke, was Sie regelmäßig nach Verschreibung einnehmen sollten. Bei leichtem Mangel oder auch vorbeugend sind kleinere Tagesmengen vorgesehen. Sprechen Sie uns in der Apotheke gerne auf das Thema Vitamin D an!

Ebenfalls sollte zwischen Depression und Burnout unterschieden werden, auch wenn die beiden Erkrankungen eng zusammenhängen können. Eine Hilfe zur Selbsteinschätzung finden Sie hier:
„Nur erschöpft oder wirklich krank? Zur Begriffsverwirrung von Depression und Burnout“

Die passende Behandlung finden

Eine gängige Annahme ist, dass Depressionen immer auch medikamentös behandelt werden. Dieses Gerücht ist falsch! Je nach Fall kann es gut sein, dass eine Depression auch rein psychotherapeutisch begleitet wird. Lernen Sie die verschiedenen Therapieformen kennen.

 

Wir finden:
Das Thema Depression ist mitten unter uns – ein weiterer Grund, sich nicht davor zu verschließen und in einem aufmerksamen Miteinander zu leben. Ein aufrichtiges „geht es Dir gut?“ gegenüber Freund*innen und Kolleg*innen zeugt von einem wertschätzenden Umgang und stärkt dabei auch den Fokus auf die eigene mentale Gesundheit – fragen Sie sich selbst, wie es Ihnen geht. Auch wenn es sich nicht gleich um eine ausgewachsene Depression handelt, kann ein offener Umgang mit negativen Gefühlen für ein entspannteres Zusammenleben sorgen und vorbeugend wirken.
In der Ludgerus-Apotheke halten wir Infomaterial und ein offenes Ohr bereit.

 

Hilfreiche Links und Nummern:

ifightdepression.com– ein Angebot zur Selbsthilfe mit Informationen für Angehörige

Selbsttest – Bin ich depressiv?

Regionale Angebote der Depressionshilfe

Informationsflyer – bei uns in der Apotheke gedruckt erhältlich

Website der Deutschen Depressionshilfe

Instagram – Stark gegen Depression

Facebook – Stiftung Deutsche Depressionshilfe

Info-Telefon Depression: 0800 / 33 44 533

Telefonseelsorge: 0800/1110111 (ev.), 0800/1110222 (kath.)

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